St. Andreas Kirche in Herrlingen

Friedrich der Erste König von Württemberg hat diese Kirche wieder neu erbauen lassen im Jahr 1816 – so lautet die Inschrift über dem Westportal der Kirche St. Andreas.

Die in ihrer Ausdehnung großzügig bemessene Anlage, die dem mittelalterlichen Vorgängerbau benachbart aufgeführt wurde, zeigt einen einfach gegliederten Baukörper. Das breit gelagerte, einschiffige Langhaus wird im Osten begrenzt von einem eingezogenen Chor, im Westen durch einen viereckigen Turm, der nach oben mehrfach zurückspringt und in ein Achteck mit Haube über geht.

Der Haupteingang am Westturm ist als Apside gestaltet und erinnert an die klassische Nischenform, ebenso ruft der südliche Seiteneingang mit seinem Giebelvorbau Reminiszenzen an den Klassizismus hervor.

Der Turm steht nicht isoliert, sondern ist integraler Bestandteil der Architektur und zugleich Bindeglied zwischen Außen und Innen. Betritt man das Innere des Turms, so steht man in der Vorhalle, die durch eine moderne Glaswand vom Schiff abgetrennt ist. Hinter der Glaswand gelangt man in den weiten Gemeinderaum, der den kühlen Geist des Klassizismus atmet. Der rechteckige Saal mündet im Osten in den rund schließenden Chor.

Über den hohen, lichtfreundlichen Rundbogenfenstern erstreckt sich das verzierte Kranzgesims, das die extrem horizontale Orientierung des Raumes noch betont.

Auf dem Gesims ruht ein flaches Tonnengewölbe, welches von einem Kreuzgebälk getragen wird. Durch diese Konstruktion werden keine stützenden Säulen im Kirchenschiff benötigt. Das Kreuzgebälk ist sehr selten und charakteristisch für die Architektur der Kirche!

Ungewöhnlich nimmt sich das relativ große Gemälde in der Mitte des Gewölbes aus. Es zeigt den hl. Andreas, den Schutzpatron der Kirche. Der Platz war wohl ursprünglich schon für ein Deckenbild reserviert, möglicherweise schon zur Erbauungszeit mit der Darstellung des Apostels.

Eine ausführlichere Beschreibung befindet sich in unserem Kirchenführer

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