Kirche St. Josef im Tal

Jahrhundertelang hatten die Klingensteiner Katholiken als Kaplanei zur Kirchengemeinde St. Andreas in Herrlingen gehört. Für die Klingensteiner Katholiken gab es vor Ort nur die Schlosskapelle und die Josefskapelle im Tal.
Nachdem ihre Zahl aber stetig wuchs - auf rund 800 Gläubige Anfang der 30er Jahre - wollten sie ihre eigene Kirche haben. Im Zuge des Kirchenneubaus wurde damals auch die Kirchengemeinde St. Josef gegründet.

Am 10. September 1933 weihte Bischof Johann Baptista Sproll die neu errichtete Josefskirche ein. Sie wurde zuvor in den Jahren 1932 / 33 durch den Ulmer Architekten Franz Xaver Morgenröther unter Pfarrer Stübe aus Herrlingen im Tal in Klingenstein neben der Eisenbahnlinie erbaut. Das Gebäude wird von einem Eisenfachwerk getragen.

Klingenstein wurde erst 1958 gleichzeitig mit Ehrenstein zur selbständigen Pfarrei erhoben. Den Zusatz „im Tal“ erhielt die Kirche erst 1975 nach der Erbauung der neuen Pfarrkirche St. Josef, welche „am Berg“ genannt wird.
Im Anschluss an den Neubau am Berg sollte St. Josef im Tal verkauft und abgebrochen werden. Dagegen wehrten sich einige Klingensteiner, denn sie hängten noch an ihrer Kirche im Tal.
Seit 1979 ist St. Josef im Tal Kulturdenkmal.
Es finden bis heute alle zwei Wochen am Donnerstag Gottesdienste statt. Aber auch für Hochzeiten, Taufen und Trauergottesdienste wird die Kirche gerne gewählt.

In den Jahren 1998 und 1999 erhielt die Kirche St. Josef im Tal eine umfassende Sanierung.

Die Josefsfigur außen am Turm vom Bildhauer Ade zeigt noch (geflickte) Einschusslöcher aus dem Jahr 1945. Amerikanische Soldaten hatten „im Siegesrausch“ auf die Figur geschossen. Bei dieser Aktion wurde ein Kamerad verletzt. Zu ihrer Verteidigung gaben die Soldaten an, sie seien aus einem der umliegenden Gebäude beschossen worden. Da der angebliche Partisane nicht gefunden werden konnte wurden mehrere Gebäude westlich der Kirche niedergebrannt.